Bürgermeister Volker Diefenbach
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Ziele für Heidenrod
Schwerpunkte für die nächsten sechs Jahre


Finanzen bleiben Dreh- und Angelpunkt

Auch wenn sich die Finanzsituation deutlich verbessert hat, gibt es noch keinen Grund zur Entspannung. Wir haben immer noch 19,5 Millionen Schulden, die unseren Haushalt mit jährlichen Tilgungen von 1,7 Millionen Euro und Zinsen von 0,6 Millionen Euro belasten.
Durch weiteren Schuldenabbau muss versucht werden, einen erheblichen Teil dieser Ausgaben zu vermeiden und für Maßnahmen für unsere Gemeinde zu verwenden. Dass das gelingen kann, haben die letzten Jahre gezeigt!
Oberste Maxime muss bleiben, dass nur das gemacht wird, was auch bezahlt werden kann. Wir müssen unsere Finanzen seriös, ehrlich und professionell managen.
Für mich wird eines der wichtigsten Ziele sein, die gemeindlichen Gebühren, Abgaben und Steuern weiter zu stabilisieren, um Belastungen nicht zu vergrößern. Insbesondere die Grundsteuer, die derzeit im Kreisvergleich sehr niedrig ist und zum Ausgleich für Wasser- und Kanalgebühren beiträgt, soll nicht steigen und damit ein Ausgleichselement bleiben. Hierfür werde ich meine Kraft einsetzen.
Auf Hilfe von außen können wir dabei nicht setzen, wir müssen das selbst in eigener Verantwortung regeln.


Dorfentwicklung, Bauland und Infrastruktur

Weit über die Grenzen Heidenrods hinaus ist der Mangel an bezahlbarem Wohnraum für viele Menschen existenziell wichtig. Es bedarf einiger Anstrengungen, diesen Mangel zu beseitigen. Auch wir in Heidenrod haben die Möglichkeit, zum Wohle der Betroffenen aktiv zu werden, indem wir attraktive Angebote bieten, insbesondere für junge Familien, die aufs Land ziehen wollen. Das bringt Vorteile für uns als Gemeinde, da neue Bürgerinnen und Bürger unsere Gemeinschaft stärken.
Bei der Entwicklung von Baugebieten müssen allerdings neben vordergründigen, sozialen und infrastrukturellen Gesichtspunkten auch wirtschaftliche Aspekte beachtet werden. Die Baugebiete müssen sich in vollem Umfang selbst finanzieren, denn die Gemeindekasse kann Defizite nicht ausgleichen. 
Konkret wird es darum gehen, geeignete Projekte für Laufenselden zu kreieren, und in Kemel  für die Fläche hinter dem Dorfgemeinschaftshaus / Schlagweg und die Großfläche südlich von Kemel Bebauungspläne zu entwickeln. In den anderen Ortsteilen müssen für belastbaren Bedarf individuelle Lösungen gefunden werden.
Um mehr Lebensqualität zu schaffen muss die Ortsinnenentwicklung weiter vorangetrieben werden. Am Beispiel Laufenselden zeigen sich die Möglichkeiten. Es entsteht ein Sozial- und Kulturhaus, es wird Wohnraum geschaffen und zusätzliche Einkaufsmöglichkeiten, die Verkehrssituation wird verbessert.
Das Verfahren zeigt aber auch, dass man Jahre braucht um zum einen durch den Behörden- und Förderdschungel zu kommen und zum anderen Privateigentümer davon zu überzeugen, dabei zu sein. Trotzdem sollen die hier gesammelten Erfahrungen auch in andere Dörfer getragen werden und als Beispiel dienen. Ich bleibe am Thema und werde jede Chance ergreifen. 
Bei der Erhaltung der Infrastruktur wird die Sanierung unserer acht Kläranlagen eine technische und finanzielle Herausforderung darstellen, ebenso die Instandhaltung der Wasserversorgung, wobei jede sinnvolle Chance genutzt werden soll, Eigenwasser zu fördern. Jährlich soll eine Million Euro in den Straßen-, Leitungs- und Kanalbau investiert werden. Damit können wir ca. 500 laufende Meter im Jahr erneuern. Bei 100 Kilometern Gemeindestraßen wird deutlich, dass diese Investitionsrate mittelfristig nicht ausreicht, um einen angemessenen Zustand sicher zu stellen. Mehr gibt aber die finanzielle Lage derzeit nicht her. Nach Jahren des diktierten Stillstands ist es aber sehr wichtig, in den dauerhaften Erhalt unserer Infrastruktur wieder einzusteigen.

DSL-Ausbau/Mobilfunk

Beim DSL-Netzausbau sind wir nach einem zermürbenden und langwierigen Prozess an dem Punkt angekommen, dass in den nächsten Monaten alle Heidenroder Ortsteile an das überörtliche Glasfasernetz in FTTC-Technik angeschlossen werden und damit mindestens eine Datenrate von 50 Mbit/s im Download erhalten. Wie aktuell im Gewerbegebiet Kemel werde ich jede Chance nutzen, die Versorgung weiter zu verbessern. Neue Baugebiete werden für FTTB-Technik und damit für die Gigabit-Zukunft vorbereitet. Um diese Option entstehen zu lassen, werden bei jeder Tiefbaumaßnahme vorsorglich Leerrohre mitverlegt. 
Die nächste große Herausforderung wird die Verbesserung des Mobilfunks, des mobilen Telefonierens sein. Hier wurden schon Konzepte entwickelt, die als Verhandlungsgrundlage mit Mobilfunkanbietern dienen. Die Masten der Windkraftanlagen auf dem Gemeindegebiet und die bereits vorsorglich verlegten gemeindeeigenen Leerrohre helfen uns sehr dabei. 
Auch hier werden wir in einem überschaubaren Zeitraum zu positiven Ergebnissen kommen, da bin ich mir sicher. Es wird aber aus meiner Sicht auch deutlich, dass es ein Fehler war, diese Bereiche zu privatisieren. Während in Ballungsräumen hohe Dividenden erwirtschaftet werden, sind wir als ländlicher Raum abgehängt und müssen uns mühsam zum Erfolg kämpfen. 
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Unsere Gemeinschaft - unser Miteinander

Es freut mich sehr, dass in den Dörfern eine Dynamik zu spüren ist, die durch den Fonds für bürgerschaftliches Engagement, eine Honorierung ehrenamtlicher Arbeit, hervorgerufen wurde. Die enge Zusammenarbeit mit den Ortsbeiräten, deren Partner ich bin, ist mir ein Anliegen. Viele Projekte und Gemeinschaftsaktionen wurden bereits umgesetzt oder laufen derzeit. Ideen für die Zukunft sind vorhanden. Die Kraft unserer Gemeinschaft wirkt sehr positiv, bringt uns näher und verbessert unser Lebensgefühl. Dies will ich weiterhin unterstützen. Neue Vereine, wie „Zukunft und Entwicklung Heidenrod“ und Bürgergenossenschaften eröffnen Möglichkeiten der Teilhabe. Ein Heidenroder Weg, den ich fördern, moderieren und praktisch unterstützen möchte.

Senioren/Jugend

Im Seniorenbereich will ich die segensreiche Arbeit unserer Sozialstation erhalten und ausbauen, ohne Wenn und Aber. Nur durch sie bleibt sichergestellt, dass viele unserer älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger in ihrer liebgewonnen, gewohnten Umgebung alt werden können und wir mit unserer fürsorglichen Nähe bei ihnen sein können.
Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir mit dem Netzwerk Wohnen einen weiteren Baustein eines selbstbestimmten Älterwerdens in unsere Seniorenarbeit integrieren. Senioren ist heute ein relativer Begriff. Viele junge Senioren sind sehr fit, agil und voller Tatendrang. Aus dem stressigen Berufsleben ausgeschieden, stehen sie oft für ehrenamtliche Aktivitäten zur Verfügung, mit großer Erfahrung, guten Kontakten und der gebotenen Gelassenheit.
Mit ihnen will ich im Gespräch bleiben, um zu motivieren, Sinn zu geben und gemeinsames Wirken für uns als Gemeinschaft zu ermöglichen.
Im Senioren- und Jugendbereich ist auch zu überlegen, ob im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten nicht eine stärkere hauptamtliche Betreuung organisiert werden kann. Die Möglichkeiten dazu werde ich nutzen und gemeinsam mit Ihnen versuchen, die Voraussetzungen dafür zu schaffen.
Einen Prozess zur Erneuerung unseres Jugendkonzeptes, unter anderem mit dem Ziel „kinderfreundliche Gemeinde“, werde ich anstoßen. Auch hier funktioniert nichts ohne ehrenamtliche Begleitung und Eigeninitiative. Wir haben den Vorteil, in kleinen Strukturen sehr individuell und pragmatisch vorgehen zu können.


Bürgerbus

Für beide Bereiche  -Senioren und Jugend-  ist ein Bürgerbus der beste Weg, um die notwendige Mobilität sicherzustellen. Mit Hilfe interessierter Bürgerinnen und Bürger werde ich ein solches System installieren, nicht als Taxi-Ersatz, sondern als zwischenmenschliches Gemeinschaftsprojekt, das Menschen hilft und sie zusammenführt.

Kitas

Im Bereich Kindertagesstätten sind wir derzeit gut aufgestellt. Hier gilt es den Standard zu sichern und vor allem das Personal zu halten. Dazu ist eine kollegiale, wertschätzende Personalführung mit klaren Zielvorgaben erforderlich. So, wie in allen Bereichen, dafür stehe ich. Deshalb wollen wir mit unseren insgesamt 140 Mitarbeitern in vielen Fachbereichen auch weiterhin Ausbildungsbetrieb sein. So haben wir die Chance, nachhaltige Personalplanung betreiben zu können. Zur vorausschauenden Planung im Kitabereich gehört auch, im Bebauungsplan Kemel-Süd den Neubau eines zweigruppigen Kindergartens einzuplanen, um die bestehenden Einrichtungen nicht zu groß oder gar unpersönlich werden zu lassen.

Feuerwehr

Die Freiwilligen Feuerwehren sind die Stütze unseres Brandschutzes und unserer Sicherheit. Die weitere Erneuerung und Verbesserung von Ausrüstung und Fuhrpark ist mein Ziel, genauso, wie die Fortschreibung des Bedarfs- und Entwicklungsplans, der die Problematik der Tagesalarmbereitschaft besonders beleuchtet und mit guten Ausbildungsoptionen einen fachgerechten Einsatz sicherstellt.
Die Freiwilligkeit darf aber nicht durch den Wettlauf, auch die kleinste Vorschrift strikt umzusetzen, erstickt werden. Hier stehe ich für Pragmatismus und bin auch bereit, Entscheidungen zu treffen, die  unsere Freiwilligen Feuerwehren als Bürgerprojekt erkennbar machen und sie nicht zu verkappten Berufsfeuerwehren werden lassen.

Energie und Klimaschutz

Wir sind eine überregional anerkannte Energie- und Klimaschutzgemeinde, worauf ich stolz bin und wozu ich aus voller Überzeugung stehe. Im Bereich Windkraft bin ich aber der Auffassung, dass wir mit dem bisher Erreichten und den geschaffenen Voraussetzungen unseren Beitrag geleistet haben und keine weiteren Baumaßnahmen mehr erforderlich sind. In Bezug auf den Regionalplan werde ich mich daher dafür einsetzen, dass keine zusätzlichen Windvorrangflächen in Heidenrod festgesetzt werden. Insbesondere eine „Umzingelung“ von Kemel will ich verhindern.
Wir haben aber noch Potentiale, Energie aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Mit einem Solarpark bei Laufenselden, mit Blockheizkraftwerken, die mit nachwachsenden Rohstoffen betrieben werden oder einfach nur besonders effizient sind. In Neubaugebieten aber auch im Altbaubereich, wo oft veraltete Heizanlagen betrieben werden und die Häuser schlecht isoliert sind, ergeben sich Chancen der Nutzung.
Eines meiner Ziele ist es, aus unserem Windpark ein „Heidenroder Stromprodukt“ anzubieten, um den Kreislauf zu schließen und dabei eine bürgerschaftliche Unterstützung zu ermöglichen.

Natur, Landschaft, Wald

Jahrhunderte alte Dörfer und eine intakte Kulturlandschaft prägen den Charakter Heidenrods. Neben vielseitiger Kultur und Geschichte, wunderbaren Bürgerinnen und Bürgern, sind wir reich an einer atemberaubenden Natur.  Diese Landschaft und die Natur liegen mir am Herzen, sie gilt es als Lebensgrundlage zu bewahren. Es gibt aber auch Chancen zu gestalten.
Da sich mehr als die Hälfte des Gemeindegebiets im Besitz der Gemeinde befindet, ergeben sich Optionen für Naturschutz, Tourismus und Landwirtschaft.
Wir werden ein „Integriertes ländliches Entwicklungskonzept“ (SILEK) starten und mit allen Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam diskutieren, wie wir uns unsere Heimat vorstellen und welche Ziele wir verfolgen wollen. Das wird ein spannender Prozess, da hier Kompromissbereitschaft gefordert ist.
 
Intakte Böden liefern Nahrungsmittel und sind wichtige Filter für sauberes Grundwasser. Unsere Landschaft wird maßgeblich von einer funktionierenden Landwirtschaft geprägt, es muss aber  auch Raum geben für Blühflächen, Biotopstrukturen und Erholung. Artenreichtum und eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt sind die Voraussetzung für gutes Leben. Machen wir uns auf den Weg. Die Ausweisung einer Biosphärenregion Rheingau -Taunus -Wiesbaden wird derzeit diskutiert. Es ist schön, in einer Region zu leben, die die Möglichkeiten dazu bietet. Andere Regionen, zum Beispiel die Rhön, konnten bereits davon profitieren. Ich stehe für eine ergebnisoffene Diskussion und unvoreingenommene Bewertung.  Chancen, die sich bieten, sollten auch genutzt werden.
 
Unser Forstbetrieb soll auch in Zukunft ein Vorzeigebetrieb bleiben, mit seinem FSC-Siegel und dem naturgemäßen Waldbau. Ich scheue mich dabei auch nicht davor, mehr gemeindliche Verantwortung Platz greifen zu lassen, um diese Ziele sicherzu­stellen.
 
Neben dem wirtschaftlichen Erfolg unseres Forstbetriebes, werde ich mit der Durchführung von Ausgleichs- und Fördermaßnahmen zusätzliche Einnahmen generieren, so dass wir mit unserem Eigentum auch Geld verdienen können.
 
Auch die Förderung der Regionalvermarktung und des Tourismus sind in diesem Kontext zu nennen. Hier gibt es noch Potential, das es zu aktivieren gilt. Das werde ich moderieren, begleiten und unterstützen.

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